Marketing & Absatz – die wichtigsten Prüfungsinhalte verständlich erklärt
18.10.2025

Marketing klingt für viele Azubis zunächst nach Werbung, Kreativität und bunten Bildern.
Aber in der IHK-Prüfung geht es weniger um Design – und viel mehr um Struktur, Grundlagen und wirtschaftliche Zusammenhänge.
Die gute Nachricht:
Wenn du die wichtigsten Grundprinzipien verstanden hast, wirst du 80 % der typischen Prüfungsaufgaben sicher lösen.
In diesem Artikel bekommst du einen klaren, praxisnahen Überblick über alles, was in Marketing & Absatz wirklich abgefragt wird – ohne komplizierte Fachbegriffe.
1. Was bedeutet Marketing überhaupt?
Viele sagen: „Marketing ist Werbung.“
Falsch. Werbung ist nur ein kleiner Teil.
Marketing ist die Ausrichtung eines Unternehmens auf den Markt und die Bedürfnisse der Kunden.
Das Ziel:
→ Bedürfnisse erkennen
→ Produkte darauf ausrichten
→ erfolgreich verkaufen
Das ist in der Prüfung wichtig, weil du Prozesse verstehen musst – nicht nur Begriffe.
2. Das Marketingkonzept in 3 einfachen Schritten
Eine typische Prüfungsfrage lautet:
„Erläutern Sie den Ablauf eines Marketingkonzepts.“
Die perfekte Antwort besteht aus 3 Schritten:
1. Situationsanalyse
Markt analysieren
Zielgruppen erkennen
Konkurrenz beobachten
Stärken & Schwächen analysieren
Typisch: SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken)
2. Marketingziele festlegen
Beispiele:
Umsatz steigern
Marktanteile erhöhen
neue Kunden gewinnen
Kundenzufriedenheit verbessern
Wichtig: Ziele müssen SMART sein.
(Spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert)
3. Marketingmaßnahmen umsetzen (Marketing-Mix)
Und jetzt kommt der Klassiker der IHK: Die 4 Ps.
Product (Produktpolitik)
Price (Preispolitik)
Place (Distributionspolitik)
Promotion (Kommunikationspolitik)
Diese vier Bereiche bilden den Kern jeder Marketingaufgabe.
3. Die Produktpolitik: Was verkaufst du eigentlich?
Hier geht es darum, wie ein Produkt aufgebaut ist und welche Entscheidungen getroffen werden.
Typische Inhalte:
Produktgestaltung
Verpackung
Qualität
Garantie
Markenpolitik
Zusatzleistungen (Service, Installation, Support)
Prüfungstipp:
Es geht nicht um Design – sondern um Wirtschaftlichkeit & Kundenbedürfnisse.
4. Die Preispolitik: Wie viel darf es kosten?
Hier musst du strategische Entscheidungen verstehen:
Preisstrategien (Skimming, Penetration)
Rabatte
Skonto
Preisdifferenzierung
Kalkulation & Gewinnspanne
Typische Prüfungsfrage:
„Warum gewährt ein Unternehmen Mengenrabatte?“
→ Weil es Kunden zu größeren Bestellungen motiviert und Lagerbestände reduziert.
5. Die Distributionspolitik: Wie kommt das Produkt zum Kunden?
Hier geht es um:
Absatzwege (direkt / indirekt)
Großhandel & Einzelhandel
Online-Vertrieb
Lager & Logistik
Lieferzeiten
Beispiel:
Direktvertrieb: Hersteller → Kunde
Indirekter Vertrieb: Hersteller → Großhändler → Einzelhändler → Kunde
6. Die Kommunikationspolitik: Wie informierst du die Kunden?
Das ist der Teil, den die meisten als „Marketing“ verstehen.
Typische Maßnahmen:
Werbung (Online, Print, TV, Radio)
Verkaufsförderung (Rabatte, Aktionen)
Öffentlichkeitsarbeit (PR)
Social Media
Messen
Merke:
Hier geht es nicht um „welche Farbe die Anzeige hat“, sondern:
→ Welche Botschaft erreicht die Zielgruppe am effektivsten?
7. Die Marktformen – ein Klassiker in jeder IHK-Prüfung
Du musst unterscheiden:
Polypol (viele Anbieter, viele Nachfrager)
Oligopol (wenige Anbieter, viele Nachfrager)
Monopol (ein Anbieter, viele Nachfrager)
Prüfungsbeispiel:
„In welcher Marktform herrscht die stärkste Konkurrenz?“
→ Polypol.
8. Marktsegmentierung – warum nicht jeder Kunde gleich ist
Unternehmen teilen den Markt in Zielgruppen ein nach:
Alter
Einkommen
Interessen
Region
Verhalten
Warum?
→ Damit sie nicht „alle“ ansprechen müssen – sondern die richtigen Kunden.
9. Der Produktlebenszyklus – extrem prüfungsrelevant
Er besteht aus:
Einführung
Wachstum
Reife
Sättigung
Rückgang
Typische Frage:
„In welcher Phase sind Marketingkosten am höchsten?“
→ In der Einführungsphase.
10. Fazit: Marketing & Absatz ist leicht – wenn du die Struktur kennst
Die IHK will nicht, dass du Werbung gestaltest.
Sie will, dass du wirtschaftlich denken kannst.
Wenn du verstehst:
das Marketingkonzept
die 4 Ps
Marktformen
Produktlebenszyklus
Zielgruppen
… wirst du Marketingaufgaben nicht mehr fürchten, sondern sie sicher lösen.
Marketing ist kein Kreativfach.
Marketing ist Struktur + Logik + Kundenverständnis.
Genau das macht es so prüfungsfreundlich.


