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Viele Azubis haben Respekt vor der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR).
Zu viele Zahlen? Zu viele Begriffe? Zu kompliziert?

Die gute Nachricht:
Wenn du die Grundlogik verstanden hast, wird KLR leicht, logisch und sogar vorhersehbar.

In diesem Artikel erkläre ich dir die wichtigsten Konzepte so einfach, dass du KLR in weniger als 10 Minuten verstehst – genau so, wie es in der Prüfung abgefragt wird.


1. Wofür gibt es KLR überhaupt?

Die KLR beantwortet im Unternehmen eine einzige Frage:

👉 Wie teuer ist es, ein Produkt herzustellen oder eine Dienstleistung zu erbringen?

Sie liefert Informationen für:

  • Preise

  • Wirtschaftlichkeit

  • Planung

  • Entscheidungen

Während die Finanzbuchhaltung für den Jahresabschluss da ist, ist die KLR für den innerbetrieblichen Erfolg zuständig.


2. Kosten vs. Aufwendungen – der wichtigste Unterschied

Typische IHK-Frage:

„Worin unterscheiden sich Kosten von Aufwendungen?“

Die Antwort:


Aufwendungen

= Wertverzehr für das gesamte Unternehmen
(inkl. Dinge, die nichts mit der Produktion zu tun haben → z. B. Spenden)


Kosten

= Wertverzehr für die betriebliche Leistungserstellung
(z. B. Material, Löhne, Maschinen)

Merke:
Alle Kosten sind Aufwendungen, aber nicht alle Aufwendungen sind Kosten.


3. Arten von Kosten – einfach erklärt


a) Einzelkosten

→ können direkt einem Produkt zugeordnet werden
Beispiele:

  • Materialverbrauch

  • Fertigungslöhne


b) Gemeinkosten

→ fallen für mehrere Produkte an
Beispiele:

  • Miete

  • Strom

  • Verwaltung

In der Prüfung geht es oft darum, was wozu gehört.


4. Die Kostenstellenrechnung – ein zentraler Prüfungsteil

Kostenstellen sind Bereiche im Unternehmen, z. B.:

  • Material

  • Fertigung

  • Verwaltung

  • Vertrieb

Warum gibt es sie?

👉 Um Gemeinkosten sinnvoll zu verteilen.

Typisch: Verteilungsschlüssel
(z. B. qm, Mitarbeiterzahl, Maschinenstunden)


5. Der Betriebsabrechnungsbogen (BAB) – der Klassiker

Der BAB verteilt die Gemeinkosten auf die Kostenstellen.

Schritte:

  1. Gemeinkosten erfassen

  2. auf Kostenstellen verteilen

  3. Zuschlagsätze berechnen

Prüfungsformel:

Zuschlagsatz = (Gemeinkosten ÷ Bezugsgröße) × 100

Beispiel:
Fertigungsgemeinkosten ÷ Fertigungslöhne

Der BAB wirkt kompliziert, ist aber reine Systematik.


6. Zuschlagskalkulation – wie Preise entstehen

Wenn du wissen willst, was ein Produkt kostet, nutzt du die Zuschlagskalkulation.


Einfache Struktur:
  1. Materialeinzelkosten

  2. + Materialgemeinkosten

  3. = Materialkosten

  4. Fertigungseinzelkosten

  5. + Fertigungsgemeinkosten

  6. = Fertigungskosten

  7. + Verwaltungsgemeinkosten

  8. + Vertriebsgemeinkosten

  9. = Selbstkosten

Darauf basieren die Preise.


7. Fixkosten und variable Kosten – extrem wichtig


Fixkosten

→ bleiben gleich
(z. B. Miete, Gehälter)


Variable Kosten

→ verändern sich je Stück
(z. B. Materialverbrauch)

Typische Aufgabe:
„Wie wirken sich Fixkosten auf die Stückkosten bei höherer Produktionsmenge aus?“

Antwort:
→ Die Stückkosten sinken.


8. Break-even-Point – ab wann macht das Unternehmen Gewinn?

Formel:

Break-even-Menge = Fixkosten ÷ (Preis – variable Kosten)

Wenn du diese Formel verstehst, kannst du viele Prüfungsaufgaben lösen.


9. Leistungen vs. Erträge – ein Muss für die Prüfung


Leistungen

= Werte, die durch Produktion entstehen


Erträge

= Werte, die im Unternehmen anfallen, z. B. Zinsen, Mieten, Verkäufe

Merke:
Leistungen gehören zur KLR – Erträge zur Finanzbuchhaltung.


10. Fazit: KLR ist reine Logik

Wenn du die Grundbausteine verstanden hast, ist KLR nicht schwer:

  • Kosten vs. Aufwendungen

  • Einzel- vs. Gemeinkosten

  • Kostenstellen

  • BAB

  • Zuschlagskalkulation

  • Fix/variabel

  • Break-even

Diese Themen machen 70–80 % der KLR-Prüfungsaufgaben aus – und alle funktionieren nach klaren Regeln.

KLR ist kein Zahlenchaos.
KLR ist Struktur + Logik + Systematik.
Genau deshalb lässt es sich hervorragend lernen.

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